Moðguðs Brück (C) 2014 zur Übersicht
Melodie, Instrumente, Arrangement: Ragin; Text, Gesang: Eira 6:42
   
Play  
Hab ich die Augen aufgemacht?
kein Sonn'strahl dringt zu mir.
Stille, Kälte, Todesmacht,
sag mir: wo bin ich hier?

Ist's Tag jetzt oder dunkle Nacht?
Die Zeit, sie ist dahin.
Fühl' keinen Schmerz und keine Macht.
Ich weiß nicht, wo ich bin.

Ein wenig Licht ist doch zu seh'n.
Da vorne ist ein Thron
aus Gebeinen, schrecklich schön,
die Angst wird mir zum Hohn.

Darauf die Frau, halb schwarz halb weiß.
Sie schaut mich freundlich an.
Erkenntnis, Schrecken kalt wie Eis.
Ist's Hel oder ein Wahn?

Ich muß hier weg, hier bin ich falsch,
wie kam ich nur hierher?
Ich höre Murmeln, Kauderwelsch,
ein graues Totenheer.

Ich will hier raus! Wo soll ich hin?
Ich kenn' die Richtung nicht.
Die Panik raubt mir schon den Sinn
und meine Kraft schon bricht.

Die Toten steh'n in meinem Weg.
Ich irre nur herum.
Ein Rauschen, leise, ganz weit weg,
die Hoffnung treibt mich um.

Ich hör den Gjöll, wo ist er nur?
Weit vorn ein wenig Licht.
Aus Knochen leg' ich eine Spur,
den Weg verfehl' ich nicht.

Der Weg hinaus, er ist ganz nah.
Seh' schon den Himmel blau.
Da bellt Garm, blutig steht er da.
Im Magen wird mir flau.

Ich will zur Brück', er lässt mich nicht,
komm nicht an ihm vorbei.
Tränen nässen mein Gesicht,
nun ist es einerlei.
 








 
Hel by Johannes Gehrts