Begriffserklärungen

Kursiv geschriebene Worte bedeuten, dass dieser Begriff ebenfalls auf dieser Seite erklärt wird.

­Alignement

  • Alignements sind (mehrere) Reihen von Menhiren gleicher Orientierung, angeordnet in mehreren Metern Abstand. Dadurch entstehen sogenannte Steinalleen (frz. Alignements). Wenn die Steine lediglich in einer oder zwei Reihen stehen, spricht man von Steinreihen (Lignes). Sind sie (halb)kreisförmig oder oval angeordnet, benutzt man das keltische Wort Cromlech.

Allée couverte

  • Eine Allée couverte ist ein Steinkistengrab mit nur einem langgestreckten, von Steinplatten in gleicher Höhe bedeckten Raum. Es können Ausbuchtungen, Seitenkammern und eine durch eine querliegende Steinplatte getrennte Schlusskammer vorhanden sein. In Frankreich und Belgien können diese Gräber sehr unterschiedlich gestaltet sein.

Baalberger Kultur

  • Die Baalberger Kultur (auch Baalberge Kultur) war eine frühe voll ausgebildete jungneolithische Kultur mit Fundstätten in Mitteldeutschland. Benannt wurde sie nach dem Erstfund im Schneiderberg von Baalberge, Salzlandkreis, in Sachsen-Anhalt. Sie wird als älteste Gruppe der Trichterbecherkulturen angesehen. In Deutschland ist sie die fundreichste Erscheinung der Trichterbecherkulturen. Aufgrund der Probleme beim Kulturbegriff in der Archäologie wird heute vor allem vom Baalberger Keramikstil gesprochen. (Quelle: Wikipedia)

Bandkeramikkultur

  • Die Bandkeramikkultur oder auch Linienbandkeramische Kultur ist eine der ältesten bäuerlichen Kulturen des Neolithikums Mitteleuropas. Die charakteristische Verzierung der keramischen Gefäße mit einem Bandmuster aus eckigen und runden Spiralbogenlinien gab ihr den Namen.

Bautastein

  • Bautasteine sind schlanke und hohe Steine, die in Skandinavien und den umgebenden Regionen einzeln, in Gruppen oder auf Gräberfeldern aufgestellt wurden. Im Gegensatz zu Runensteinen tragen sie weder Bilder noch Inschriften.

Beltz, Robert (1854 - 1942)

  • Robert Beltz war ein deutscher Prähistoriker. Weitere Informationen bei Wikipedia.

Blockkiste

  • siehe auch: Steinkiste. Der Übergang von der Steinkiste zur Blockkammer, deren Wände aus dickeren Steinblöcken bestehen, ist fließend.

Blutrinne

  • Als Blutrinne bezeichnet man künstliche, in Stein gehauene Rinnen. Sie können sich in Menhiren, Decksteinen von Großsteingräbern oder großen Findlingen befinden. Sie dienten dazu, bei Opferritualen das Blut abfließen zu lassen, welches dann oft in Opferschalen oder ausgehölten Steinen aufgefangen wurde. Ein Beispiel für eine Blutrinne ist das Großsteingrab Stöckheim in der Altmark in Sachsen-Anhalt.

Brandschüttung

  • Bei einer Brandschüttung wird der Leichenbrand aufgesammelt und anschließend in die Grabgrube geschüttet.

Bronzezeit

  • Die Periode in der Menschheitsgeschichte in der Metallgegenstände vorwiegend aus Bronze hergestellt wurden nennt man Bronzezeit. Sie dauerte in Mitteleuropa ungefähr von 2200 bis 800 v.u.Z. und löste damit die Jungsteinzeit ab.

Cairn

  • Cairn ist die Bezeichnung für einen Hügel aus Bruchgestein, der eine oder mehrere neolithische Grabkammern bedeckt. Gute Beispiele dafür auf diesen Seiten sind der Table des Marchand oder der Cairn de Barnenez.

Cromlech

  • Cromlech ist der keltische Name für Steinkreis. Der Begriff findet Verwendung für Anlagen in Irland, Frankreich und Portugal. Auf den britischen Inseln werden Dolmen als Cromlechs bezeichnet.

Deckstein

  • Ein Deckstein ist ein meist auf 2 Tragsteinen aufliegender, im allgemeinen waagerechter Stein. Diese Kombination nennt man Joch.

Diele

  • Als Diele bezeichnet man den Boden einer Grabkammer. Das Material ist ganz unterschiedlich. Verwendet wurden Rotsandsteinplatten und -Gruß, Gneis- und Schieferplatten, Rollsteine, geglühter Feuerstein, Flintgruß, und reiner Lehm. Oft wurde das Pflaster auch noch mit Lehmestrich überzogen.

Dolmen (Schwedisch: Dös, Dänisch: Dysse)

  • Ein Dolmen ist ein aus großen Steinblöcken errichtetes vorgeschichtliches Bauwerk. Auf aufgerichteten Tragsteinen ruhen eine oder mehrere Steinplatten. Die Tragsteine stehen zumeist dicht nebeneinander und bilden eine rechteckige, vieleckige oder ovale Kammer. Man unterscheidet zwischen Urdolmen, erweiterten Dolmen, Polygonaldolmen und Großdolmen.

Domarring

  • Schwedisch für Richterring. Es sind Grabformen, die gewöhnlich aus einer ungeraden Anzahl von Steinen (meist sieben oder neun) bestehen. Die frühere Auffassung war, das man dort das Thing einberief, um über Rechtsstreitigkeiten zu entscheiden. In Schweden konzentrieren sie sich auf den Süden und den Westen. Ungewöhnlich viele Richterringe gibt es im Norden von Bohuslän.

Einzelgrabkultur

  • Sie gehört zu den schnurkeramischen Gruppen der Jungsteinzeit und datiert etwa von 2800 bis 2300 v.u.Z.

Erweiterter Dolmen

  • Bei einem erweiterten Dolmen bestehen die Längseiten aus je zwei Tragsteinen und je einem darüberliegenden Deckstein, also zwei Jochen. Die Zwischenräume zwischen den Wandsteinen wurden sorgfältig mit Trockenmauerwerk gefüllt und sogar teilweise mit Lehm verstrichen. Die eine Schmalseite wurde aus einem Schlussstein gebildet und auf der anderen Schmalseite wurde ein schmaler Schluss- oder Schwellenstein gesetzt. Häufig war der Boden der Grabkammer mit einem Steinpflaster ausgelegt. Umgeben waren die Grabkammern mit Hügeln, die wiederum eventuell mit aufrecht stehenden Steinen eingefaßt waren, um ein Abrutschen des Hügels zu verhindern.

Eisenzeit

  • In Mitteleuropa begann die Eisenzeit im 8. Jahrhundert v.u.Z. und dauerte ca. bis zum Ende des 1. Jahrhunderts v.u.Z. Dabei ist zwischen der früheren oder älteren Eisenzeit (800 - 450 v.u.Z.) und der späten, oder jüngeren, vorrömischen Eisenzeit (450 v.u.Z. - Ende des 1. Jahrhunderts v.u.Z.) zu unterscheiden.

Felsblockgrab

  • Ein Felsblockgrab (Boulder Tomb) besteht aus einem größeren Felsen oder Steinblock, der bodennah auf einer aus kleinen Tragsteinen bestehenden Kiste aufliegt. Sie befinden sich häufig in der Mitte eines Steinkreises. Ein Beispiel dazu auf diesen Seiten befindet sich auf dem Gräberfeld Folkeslunda auf der schwedischen Insel Öland. Siehe auch Henne auf Eiern.

Flachgrab

  • Flachgräber sind Bestattungsformen, die oberirdisch nicht zu sehen sind. Grundsätzlich sind es mehr oder weniger eingetiefte Erdgruben, die nicht an irgendwelche Bestattungsformen gebunden sind. Es können einfache Erdgräber sein, oder auch mit hölzernen oder steinernen Boden- und Seitenplatten versehene Gräber.

Galeriegrab

Ganggrab

  • Ein Ganggrab besteht aus einer Grabkammer und einem abgetrennten Gang als Zugang. Der Unterschied zu einem Dolmen besteht darin, dass es statt eines axialen einen lateralen (seitlichen) Zugang hat, der aus Wand- und Decksteinen besteht. Der Gang wurde meist an beiden Enden mit Steinplatten verschlossen. Ganggräber sind/waren überhügelt und mit Steineinfassungen umgeben.

Großdolmen

  • Fügte man einem erweiterten Dolmen weitere Joche hinzu, nennt man es Großdolmen. Er besteht aus 8 bis 12 Tragsteinen und bis zu 5 Decksteinen. Die Eingangsöffnung befindet sich immer an einer der Schmalseiten. Ursprünglich standen Großdolmen quer in rechteckigen Langhügeln, welche ihrerseits durch Steinsetzungen eingefasst waren. Der Hauptverbreitungsschwerpunkt dieser Grabform liegt in Deutschland auf der Insel Rügen und in Vorpommern.

Henne auf Eiern

  • Bei den sogenannten "Hennen auf Eiern" handelt es sich um Gräber, die aus einem großen, meist runden, Deckstein bestehen, welcher in Dreipunktlage etwa 0,5 Meter über dem Boden auf kleinen Tragsteinen ruht. Beispiele hierfür findet man auf dem Gräberfelderd Köpings Klint auf der schwedischen Insel Öland. Siehe auch Felsblockgrab.

Hällkista

Hügelgrab

  • siehe auch Tumulus. In der Bronzezeit wurden die Toten vorwiegend in großen Hügelgräbern bestattet. Es gibt kleine flache, kaum erkennbare Hügel und große weit sichtbare und sich deutlich abhebende Anlagen. Häufig liegen die Grabhügel in Gruppen zusammen. Ausgestattet mit ihrer Tracht, sowie Schmuck und Waffen, legte man die Leichen in Baumsärge. Dafür wurde ein Eichenstamm längs aufgespalten und ausgehölt. Über dem Baumsarg, der auf einer Steinsetzung ruht, wurde ein Hügel aus Erde und Grasplaggen aufgeschüttet. Einmal errichtete Grabhügel nutzte man häufig mehrfach, wobei der Hügel in der Regel aufgehöht wurde. Hier eine Abbildung mit dem typischen Aufbau eines Hügelgrabes aus der älteren Bronzezeit mit dem zentralen Baumsarg und einer jüngerern Nachbestattung in einer Urne. Am Fuß des Hügels befindet sich zur Begrenzung ein Kranz aus Steinen.

Hünenbett

  • Als Hünenbett bezeichnet man rechteckige oder trapezförmige Steinsetzungen um einen Grabhügel oder ein Großsteingrab. Es gibt auch kammerlose Hünenbetten, die keine megalithischen Grabkammern enthalten. Bei Ausgrabungen wurde teilweise durch Erdverfärbungen nachgewiesen, daß die Bestattung in einer Holzkammer erfolgte.

Joch

  • Als Joch bezeichnet man zwei gegenüberliegende Tragsteine, auf denen ein Deckstein ruht.

Järnåldersdös

  • Järnåldersdös (Eisenzeitdolmen), auch "Henne auf Eiern" genannt, ist eine Sonderform der Dolmen. Man findet sie auf Gräberfeldern in Halland, Småland, Öland sowie im Südwesten von Västergötland. Insgesamt gibt es in Schweden 33 dieser Anlagen. Diese Dolmen sind kleiner als die Steinzeitlichen. Meist bestehen sie nur aus drei oder vier kleinen Steinen, auf denen ein einziger Deckstein ruht.

Jungsteinzeit

Kugelamphoren-Kultur

  • Sie ist eine Kultur der Jungsteinzeit und dauerte etwa von 3100 bis 2800 v.u.Z. Die typischen Tongefäße mit kugelförmigem Körper, zylindrischem, meist verziertem Hals und Ösenhenkeln am Halsansatz gaben ihr den Namen.

Langdolmen

  • Als Langdolmen bezeichnet man in Skandinavien Dolmen, die sich in einem länglichen Hünenbett befinden, während Runddolmen in einem Hünenbett mit runder oder vieleckiger Einfassung liegen. 

Megalith

  • Megalith ist eine Zusammensetzung der altgriechischen Worte megas = groß und lithos = Stein und steht bezeichnend für große, behauene/geglättete oder unbehauene Steinblöcke, welche als Bausteine für Kultur- und Grabanlagen (z.B. Steinsetzungen) verwendet wurden oder einzeln stehend als Monolithe (z.B. Menhire) aufgerichtet wurden.

Menhir

  • Menhir ist die ursprünglich bretonische (bretonisch ist eine keltische Sprache, die noch in der Bretagne/Frankreich gesprochen wird) Bezeichnung für einen hochkant aufgerichteten Stein und bedeutet eigentlich langer Stein. Sie können klein und unscheinbar sein, aber auch, so wie in der Bretagne, Größen bis zu 21 Metern bei einem geschätzten Gewicht von ca 350 Tonnen erreichen. Es gibt unbehauene Menhire und bearbeitete, bei denen die Kanten geglättet wurden. Obelix seine berühmten Hinkelsteine sind auch Menhire.

Nagelstein

  • Nagelsteine findet man fast ausschließlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ihre Bedeutung wurzelt in der Magie. Man glaubte, wer einen Nagel ohne ihn krumm zu schlagen in den Stein eintreiben kann, der kann damit Krankheit an diesen Ort bannen. Der Aberglaube sagt, dass die Steine, in welchen sich eingeschlagene Nägel finden, bei Gewitter oder sogar schon bei heftigem Platzregen erweichen und nur dann die Nägel willig aufnehmen. Wer später mit seinem Nagel kommt, schlägt ihn nutzlos krumm. Bekannt ist auch die Nagelprobe als Gottesurteil

Neolithikum

  • Jungsteinzeit. In Mitteleuropa beginnt sie mit der Linearbandkeramik um 5500 v.u.Z. und endet mit der Dolchzeit um 1600 v.u.Z. Im Totenkult der Jungsteinzeit wurden die Toten zunächst längere Zeit im Freien aufgebahrt, bis nur noch die Knochen übrig waren. Diese wurden dann durch einen engen Einstieg in die Grabkammer gebracht und dort mit Beigaben (Steingeräte und Tongefäße) niedergelegt.

Näpfchen

Petroglyphen 

  • Als Petroglyphen bezeichnet man in Stein gearbeitete, bildliche und grafische darstellungen aus prähistorischer Zeit. Fälschlicherweise wird der Begriff oft im Zusammenhang mit Felsmalereien verwendet, ist aber eigentlich nur für gravierte, geschabte oder gepickte Felskunst korrekt.

Polygonaldolmen

  • Bei einem Polygonaldolmen besteht die Kammer aus fünf bis neun Tragsteinen mit einem polygonalen Grundriss. Darauf liegt ein einzelner, besonders großer Deckstein. Dieser Typ kommt besonders häufig auf Seeland (Dänemark) und im schwedischen Bohuslän vor. In Schleswig-Holstein gibt es noch 11 und in Mecklenburg-Vorpommern einen. 

Radgrab

  • Radgräber oder auch Radkreuzgräber (schwedisch: Hjulgrav bzw. Hjulkorsgrav) ist eine skandinavische Grabform der Eisenzeit. Bei vielen Radgräbern befinden sich eine oder mehrere Steinkisten im Zentrum. Beispiele dafür auf dieser Seite sind das Radgrab Stenkyrka und das Radgrab Rojrhagen bei Linde.

Rollsteinpackung

  • Die meisten Hügel über nordischen Megalithanlagen sind aus Erde. Es bestand allerdings auch die Intention, die Hügel wie "echte" Steinhügel aussehen zu lassen. Deshalb bedeckte man die Erdhügel mit einer Schicht aus Rollsteinen. Bei 50% der untersuchten Anlagen in Mecklenburg konnte solch eine Bedeckung nachgewiesen werden. Ein gutes Beispiel dafür sind Bilder von dem Großsteingrab Wilsen - Wilsener Hütte 3 nach seiner Rekonstruktion in Mecklenburg-Vorpommern.

Runddolmen

  • Runddolmen, dänisch Runddysse, ist die Dänemark gebräuchliche Bezeichnung für Dolmen, die in einem Rundhügel mit runder oder rechteckiger Einfassung liegen.

Runenstein

  • Als Runensteine bezeichnet man hohe, zumeist aufrecht stehende Steine oder Stelen, die mit Runeninschriften versehen sind. Sie wurden primär von Wikingern zur Erinnerung an Verstorbene oder Gefallene, aber auch als Denkmäler eigener Leistungen errichtet. Die eingemeißelten Inschriften waren mittels roter, schwarzer oder weißer Farbe hervorgehoben, die heute verblichen ist oder nachgemalt wurde.

Römische Kaiserzeit

  • Die römische Kaiserzeit in unserem Gebiet ging von der Zeitenwende bis zum Ausgang des 4. Jahrhunderts

Röse

  • Eine Röse ist ein in Schweden aus Bruch- oder Rollsteinen aufgeworfener Hügel, ein sogenanntes Steinhügelgrab. Diese Art Gräber wurden vornehmlich in der nordischen Bronze- und Eisenzeit angelegt. In der Bronzezeit wurden Rösen auch über Steinkisten angelegt. Beispiele hierfür findet man auf der Seite des finnischen Gräberferfeldes Sammallahdenmäki.

Schiffssetzung

  • Schiffssetzungen sind Steinsetzungen in Bootform die im Ostseeraum vorkommen. Sie sind meistens Nord-Süd orientiert. Die Steine in der Schiffsmitte sind in der Regel am niedrigsten.

Schlussstein

  • Schlusssteine nennt man die an den Schmalseiten von Dolmen aufgestellten Tragsteine.

Schnurkeramikkultur

  • Sie ist ein Kulturkreis der Jungsteinzeit und datiert etwa von 2800 bis 2200 v.u.Z. Die mit Schnüren eingedrückten Keramikverzierungen gaben ihr ihren Namen.

Schuldt, Ewald (1914 - 1987)

  • Ewald Schuldt war einer der bedeutendsten Archäologen Mecklenburg-Vorpommerns. 1945 übernahm er die Denkmalpflege für vor- und frühgeschichtliche Bodenaltertümer in Mecklenburg und zugleich die Leitung der Vorgeschichtlichen Abteilung des Schweriner Landesmuseums. 1953 wurde er Direktor des neu geschaffenen Museums für für Ur- und Frühgeschichte das er 28 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung leitete. Mit einem kleinen Mitarbeiterteam untersuchte er archäologische Fundstellen von der Mittelsteinzeit bis zur Slawenzeit. Von 1964 bis 1970 untersuchte er unter anderem 106 jungsteinzeitliche Großsteingräber. Höhepunkt seiner Slawenforschungen war 1974 die Entdeckung eines altslawischen Tempels bei Groß Raden.

Schälchen

  • Als Schälchen oder auch Näpfchen werden runde oder ovale 2 - 8 cm tiefe Vertiefungen von meistens 4 - 6 cm Durchmesser bezeichnet, die Menschen vermutlich in der Bronzezeit in umverlagerte, aber ansonsten unbearbeitete Steine zu wahrscheinlich kultischen Handlungen eingearbeitet haben. Auch wenn sie auf Decksteinen von Megalithanlagen vorkommen, gehören sie nur in Ausnahmefällen in den originären Bereich der Megalithkultur. Von den mecklenburgischen Megalithanlagen haben ein Drittel (mindestens) einen Deckstein, der mit Schalen versehen ist. Beispiele dazu wären auf diesen Seiten z.B. das Großsteingrab Teterow in Mecklenburg-Vorpommern oder der Dolmen Sømarkedyssen auf Møn.

Seelenloch

  • Ein Seelenloch diente dazu, der Seele die Möglichkeit zu geben das Grab zu verlassen und in die Außenwelt zu gelangen.

Slawenzeit

  • Um etwa 600 n.u.Z. beginnt die Einwanderung der Slawen aus Ost- und Südeuropa in siedlungsleere Gebiete, die im 12. Jahrhundert abgeschlossen war.

Sprockhoff, Ernst (1892 - 1967)

  • Nach seinem Studium in Berlin und Königsberg promovierte er 1924 in Königsberg. Von 1926 - 1928 arbeitete er im Provinzialmuseum in Hannover, 1928 - 1935 am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz. 1935 - 1945 war er dann erster Direktor der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt/MAin. Ab 1947 war er dann Ordinarius an der Universität Kiel. Von Ihm stammen wichtige Bücher zu diesem Thema, unter anderem der "Atlas der Megalithgräber" Teil 1: Schleswig-Holstein, Teil 2: Mecklenburg, Brandenburg und Pommern und Teil 3: Niedersachsen und Westfalen.

Steinhügelgrab (Schwedisch: Röse)

  • Steinhügelgräber sind eine Erscheinung der nordischen Bronze- und Eisenzeit. Unter den Steinhügeln befinden sich im allgemeinen Holz- oder Steinkisten, in denen einzelne oder auch zwei Tote bestattet wurden.

Steinkiste

  • Ein Steinkistengrab oder auch Steinkiste/Galeriegrab (schwedisch: Hällkista) ist ein kistenförmiges Grab. Es besteht aus vier oder mehr eher plattenförmigen Seitensteinen die vollständig in den Boden eingesenkt wurden. Die Kammern waren mit einer Steinplatte oder einem Block abgedeckt. Manche Steinkisten waren von einem flachem Grabhügel umgeben, der wiederum durch einen Steinkreis, ähnlich wie bei einem Hünenbett, befestigt war. Die Kleinen Ausführungen haben keinen Zugang. Die größeren haben oft Seelenlöcher als Eingang. Als Baumaterial wurde in der Region vorhandenes plattiges oder spaltbares Material verwendet.

Steinkreis

  • Ein Steinkreis ist ein rundes oder ovales Arrangement aus zumeist stehenden Menhiren oder Findlingen.
Steinring
  • Ein Kreis aus großen, oft unbehauenen Steinblöcken, der als Grabumfassung diente. (Siehe auch Domarring).
Steinsetzung
  • Eine Steinsetzung ist eine Anordnung größerer Steine. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen. Als Steinreihen wie in Carnac, Steinkreise oder Schiffssetzungen wie z.B. Ales Stenar in Schweden.
Tragstein
  • Als Tragsteine oder auch Wandsteine bezeichnet man die senkrechten, nebeneinander in die Erde eingelassenen Steine oder Stelen, auf denen die Decksteine ruhen.

Treudd

  • Als Treudd bezeichnet man eine dreiarmige Steinsetzung. Ein Treudd ist eine Sonderform der Röse. Er besteht aus gegenüber dem Umfeld etwas erhöhten Steinpflaster aus etwa kopfgroßen Rollsteinen. Bei manchen Treudds befinden sich an den drei äußeren Enden große Steinblöcke. Einige Treudds enthalten Gräber, aber oft sind sie leer. Das lässt vermuten, dass sie vielleicht eine kultische Bedeutung hatten. Es gibt Treudds mit einem leeren Zentrum und welche, bei denen sich dort Steinbrocken befinden.

Trichterbecherkultur

  • Die Trichterbecherkultur ist eine Kulturgruppe der Jungsteinzeit von 4300 bis 2800 v.u.Z. Benannt wurde sie nach einer für die Kultur typische Gefäßform, den Bechern mit trichterförmigen Hals. Megalithbauten sind typisch für die Trichterbecherkultur.
Tumulus
  • Ein Tumulus ist die allgemeine Bezeichnung für ein Hügelgrab aus Stein, Erde oder eine Verbindung von Beiden. Er kann einfache Gräber oder Dolmen bedecken.
Urdolmen
  • Der Urdolmen ist die älteste Form der Großsteingräber. Vier Steinblöcke, die möglichst mit ihren glatten Seiten nach innen zeigend, liegend leicht in den Boden eingetieft wurden. Zwei Wandsteine und an den Schmalseiten Abschlusssteine. Nach der Bestattung wurde die Grabkammer mit einem Deckstein abgeschlossen. Außen war die Grabkammer mit einem Hügel, der häufig aus Steinen bestand, umgeben.
Urnengrab
  • In Mitteleuropa ist das Urnengrab eine Erscheinung der Bronzezeit. Zwischen 1250 v.u.Z - und 750 v.u.Z. war es in der Urnenfelder-Kultur weit verbreitet. Dabei wurden die Toten auf Scheiterhäufen verbrannt und der Leichenbrand in Urnen beigesetzt. Darauf wurde ein kleiner Hügel errichtet. Hier eine Zeichnung dazu. Am Ende der Bronzezeit verzichtete man ganz auf Hügel und grub die Urnen einfach ein. So entstanden ganze Urnenfelder.

Vendelzeit

  • Die Vendelzeit ist die Bezeichnung einer Epoche der schwedischen Frühgeschichte zwischen 550 und 800 n. Chr. Benannt ist sie nach einer Region in der mittelschwedischen Provinz Uppland. Die vorausgehende Epochen waren die germanische und die römische Eisenzeit sowie in Mitteleuropa die Völkerwanderungszeit. Der Vendelzeit folgt in Schweden und im übrigen Skandinavien die Wikingerzeit. Die Vendelzeit erreichte ihre höchste Blüte in Uppland und auf Gotland, wo die frühen und mittleren Bildsteine dem Vendelstil entsprechen und in diese Periode fallen. Quelle: Wikipedia. Typische Gräber der Vendelzeit befinden sich auf dem Gräberfeld Trullhalsar auf Gotland.
Wandstein Wikingerzeit
  • Die Wikingerzeit wird datiert vom 08.06.793 mit dem Überfall auf das Kloster von Lindisfarne bis zum 14.10.1066, an dem Wilhelm der Eroberer Harald den II. in der Schlacht von Hastings besiegt.
Wächterstein
  • Wächtersteine sind meist hohe, aufrecht stehende Steine, die im Allgemeinen als Ecksteine der Gesamtanlage aufgestellt wurden. In den meisten Fällen sind sie Teil der Umfassung, können aber auch außerhalb der Umfassung stehen.