Das bronzezeitliche Gräberfeld auf dem Berg Sammallahdenmäki
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Koordinaten: 61°07'14.03" N, 21°46'27.97" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Auf den Felsen bei dem See Saarnijärvi in Kivikylä befinden sich fast 40 Hügelgräber aus der Bronzezeit. Zu dieser Zeit war der Meeresspiegel fast 30 Meter höher als heute und der mittlerweile zugewachsene See gehörte noch zum finnischen Meerbusen. Mittlerweile befinden die Gräber sich mehr als 15 Kilometer vom Meer.
Die erste schriftliche Erwähnung dieses Hügels stammt von 1878 und die ersten Ausgrabungen fanden 1891 statt. Dabei wurden vier Hügel ausgegraben, unter anderem der in den nordischen Ländern einmalige "Kirchenboden", ein unregelmäßiges, viereckiges Steinfeld. Es wurde vermutlich auch als Grab verwendet. Zu diesem "Hügel" gibt es auch eine Sage.
Im Sommer 2002 wurden weitere acht Gräber untersucht, wobei unter anderem verbrannte menschliche Knochen gefunden wurden. In einem Grab wurden zwei Steinkisten aus Steinplatten gefunden, in denen neben den Knochenresten auch ein Stück eines bronzenen Armringes gefunden wurde.
Mit Hilfe der Radiocarbonmethode wurden die Grabhügel auf dem höheren Teil des Felsens auf 1300 - 1000 v.u.Z. datiert. Das Grab mit den beiden Steinkisten, das deutlich weiter unten liegt, ist das Jüngste der bisher untersuchten Gräber. Es wird auf 170 v.u.Z - 82 n.u.Z. datiert.
Bei Ausgrabungen in den Jahren 2003 und 2004 wurden südlich vom Gräberfeld bronzezeitliche Wohnstätten entdeckt, die aus der selben Zeit wie die jüngeren Gräber stammen. Dort fand man unter Anderem Tonscherben, verbrannte Tierknochen, etwas Bronze sowie einige Stücke von geschliffenen Steindenkmälern. In den Überresten eines Herdes wurden Spuren von verbrannten Gerste- und Weizenkörnern gefunden. Spuren von Pfählen zeugen von einem Haus.

Im Dezember 1999 wurde das Gräberfeld als erstes vorgeschichtliches Objekt in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

Im Dorf Kivikylä ist die Anlage ausgeschildert. Man biegt, von Süden kommend, nach links in den Waldweg (Sammallahdentie) ein und folgt diesem 600 Meter bis zu dem Parkplatz. Dort befindet sich auch eine Informationstafel mit Kartenmaterial. Zum Zeitpunkt meines Besuches konnte man an einer geführte Tour auf dem ca. 1 Kilometer langen Wanderweg entlang der Gräber zum Preis von 2,- € pro Person teilnehmen. Das Angebot sollte man auf jeden Fall annehmen, da man so viele Hintergrundinformationen erhält. (Thanks to Elina).




Der sogenannte "Kirchenboden" von der Seite.



Nochmal der "Kirchenbodens".







Eines der restaurierten Gräber in Schiffsform mit halbrundem Heck.



Hier die Ansicht der Spitze. Sie weist in Richtung des Sees.



Ein rechteckiger Grabhügel mit einer Kammer.



Die Kammer aus Steinplatten. Die Deckplatte ist nicht mehr vorhanden.







Ebenfalls ein Grabhügel mit den Resten einer Kammer.



Die Kammer. Die Deckplatte ist ebenfalls verschwunden. Eventuell ist sie der größere Stein auf dem folgenden Bild.



Die vermutliche Deckplatte mit eventuell zu einer zweiten Kammer gehörenden Steinen.


Fotos: R. Möws 07/2009