Das Königsgrab Seddin (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Sprockhoff-Nummer:



Koordinaten: 53°08'06.47" N, 11°58'28.47" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Mit 10 Metern Höhe und rund 75 Metern Durchmesser gehört das Königsgrab Seddin aus der jüngeren Bronzezeit zu den größten Grabmälern Europas. C 14-Untersuchungen von Holzkohlestückchen, welche in einer 15 - 20 cm dicken Sandschicht mit Holzkohleflitter unter dem Grabhügel gefunden wurden, ergaben ein Alter von 829 Jahren v.u.Z. Weitere Untersuchungen von Feuergruben einer ca. 50 Meter nördlich des Grabhügels in Ost-West Richtung verlaufenden, über mehrere hundert Meter langen Reihe, ergaben ein Alter von 900 - 1000 v.u.Z.

Eine Sage berichtet, dass es in der Prignitz einen König namens Hinz gab, der beliebt bei seinen Untertanen und gerecht zu jedermann war. Als er dann starb beschloss sein Volk wenigstens die Erinnerung an diesen treuen Herrscher zu erhalten und sie errichteten ihm ein wahrhaft königliches Grabmal. In drei verschiedenen Särgen, von denen der edelste in Gold getrieben war, bestattete man ihn, seine Gemahlin sowie eine treue Dienerin, die ihm voller Schmerz in den Tod gefolgt waren. Danach wurde ein mächtiger Hügel um das Grab aufgeschüttet, damit niemand die Ruhe des Herrschers stören könne. So entstand der "Hinzberg".
Im vorigen Jahrhundert dann machte sich der Bauer, auf dessen Land sich das Grab befand, an das Aufgraben. Ruhelos grub und grub er so dass er seine täglichen Pflichten darüber vergaß und verarmte. Das war die Strafe des König Hinz für seine Habgier.

Vor dem Hintergrund dieser Sage ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder Grabungsversuche unternommen wurden, um die Grabkammer zu finden. Bei der Nutzung als Steinbruch um Material für den Bau von Chausseen in der Prignitz zu gewinnen, wurde dann im September 1899 zufällig die Grabkammer gefunden. Sie ist neuneckig und die Wandsteine bestehen aus großen Findlingen. Die Decke besteht aus Platten und ähnelt Gewölben, wie sie in der Frühzeit Griechenlands errichtet wurden.
In dem Grab fand man 3 Urnen mit Leichenbrandresten, vier weitere Tongefäße, ein Bronzeschwert und diverse kleine Funde.

Man biegt von der B 189 zwischen Rohlsdorf und Retzin nach Kreuzburg ab und fährt im Ort dann rechts Richtung Seddin. Etwa 2,6 Kilometer hinter Kreuzburg zweigt links im spitzen Winkel ein Weg ab. Dort befinden sich zwei Infotafeln sowie ein Stein mit einem Hinweis auf das Grab. Man folgt diesem dann 1,1 Km bis zum Grab.




Der Weg zur Grabkammer.



Der Zugang zur Grabkammer. Das Gittertor ist nicht verschlossen.



Der Eingang zur Grabkammer.



Die Grabkammer.


Fotos: R. Möws 02/2009