Das Großsteingrab Rheine bei Osnabrück (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)


Koordinaten: 52°18'02.52" N, 07°26'12.82" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Dieses Großsteingrab aus der Jungsteinzeit ist das einzige in Westfalen, das noch überhügelt ist. Bei Probegrabungen im Jahre 1983 wurde in dem Hügel, in dem schon lange ein Großsteingrab vermutet wurde, eine teilweise zerstörte Anlage gefunden. Die Kammer ist Nordwest/Südost ausgerichtet, ist ungefähr 2 m breit und hatt eine lichte Höhe von ungefähr 1 m. Sie war vermutlich ca. 14 m lang.
Die Tragsteine bestehen aus Osning-Sandstein, der in ca. 11 km Entfernung im Teutoburger Wald vorkommt. Decksteine wurden nicht gefunden. Zahlreiche kleine Kalksteine aus dem Raum Rheine füllten vermutlich die Zwischenräume zwischen den Tragsteinen und bildeten wahrscheinlich auch die Bodenpflasterung.
Das Grab wurde über einen Zeitraum von über 350 Jahren genutzt. Bei der Ausgrabung wurden Menschenknochen, Feuersteingeräte, zwei Schmuckstücke aus Kupfer sowie eine Große Anzahl von Scherben verzierter Tongefäße. Diese Funde sind charakteristisch für die Trichterbecherkultur.
Durch anthropologische Untersuchungen an den Skelettresten weiß man, dass sich unter den Toten Männer, Frauen, Mädchen und eine schwangere Frau befanden. Auch Erkrankungen wie Bandscheibenschäden, Rheuma u.Ä. ließen sich nachweisen. Ein perfekt verheilter Bruch an einem Unterkiefer zeugt von hervorragenden chirurgischen Fähigkeiten der steinzeitlichen Heilkundigen.

Das Grab befindet sich im Norden von Rheine. Man fährt vom Lingener Damm in die Hovesaatstraße. Die Anlage befindet sich dann 200 m weiter auf der linken Seite.




Fotos: R. Möws 10/2012