Die Felsritzungen "Bøla" bei Steinkjer  (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Riksantikvarennummern: 97696, 97697 (Norwegisch)



Koordinaten: 64°08'45.04" N, 11°56'19.08" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Die Felsritzungen bei Bøla gehören zu den berühmtesten der Welt. Die Höhe über dem Meeresspiegel, Verwitterung, Abnutzung und die Lage lassen den Schluss zu, dass die Abbildungen aus der Steinzeit stammen, also ca. 6000 Jahre alt sind.
Wasser-, Eis- und Frostschäden haben dafür gesorgt, dass die Abbildungen sehr abgenutzt sind. Menschliche Aktivitäten wie z.B. Holztransporte haben jahrhunderte lang die Abbildungen am Weg der Abnutzunmg ausgesetzt. Einige sind bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Kennzeichnend für die Abbildungen am Bølafluss sind, dass die meisten monumental sind, d. h. sie sind in Lebensgröße und so naturgetreu wie möglich geschaffen worden.
Die Informationen sind größtenteils den Infotafeln vor Ort entnommen. Es gibt hierzu auch eine Seite im Internet.
Den Elch habe ich leider nicht finden können, obwohl dort ebenfalls eine Infotafel aufgestellt ist. Die dazugehörige Riksantikvarennummer ist 103998. Vermutlich ist er nicht mehr zu sehen, da er auf der norwegischen Seite ebenfalls nicht aufgeführt ist.

Die Felsritzungen liegen knapp 30 Kilometer nördlich von Steinkjer, an der Straße 763. Dort befindet sich auch ein kleiner Kiosk. Eintritt wird nicht erhoben, jedoch wird um eine kleine Spende gebeten.



Das Bølarentier ist eine der bekanntesten
und umstrittensten Felsritzungen in Norwegen;
es handelt sich wahrscheinlich um eine Rentierkuh.
Das Rentier ist in Lebensgröße abgebildet
und ist 180 cm lang und 136 cm hoch.




Lange Zeit glaubte man, dass das Bølarentier ganz allein hier an der Südseite des Snåsagewässers abgebildet war, aber während des Baus der Eisenbahn zwischen 1920 und 1926 wurde ungefähr 20 Meter weiter westlich eine Bärenabbildung entdeckt. Der Bär ist viel kleiner, aber auf die gleiche Art und Weise gehauen. Die Abbildung ist ebenfalls unvollständig, da die Beine fehlen. Der Grund hierfür sind wahrscheinlich Frostschäden an der Oberfläche des Felsens. Wenn der Bølafluss viel Wasser führt, strömt das Wasser über die Abbildung des Bären und gefriert bei Temperaturen unter Null.




Die Furchen des Skiläufers sind stark verwittert, so dass die Figur nur schwer zu erkennen ist.
Der Mann mit den Skiern an den Füßen und einem Stock in der Hand ist in Lebensgröße abgebildet: ungefähr 148 cm von der Unterseite der Skier bis zur Kopfoberseite.
Er ist aufgerichtet ungefähr 160 cm lang, eine für die damalige Zeit wohl normale Größe für einen Mann.
Skiläufer, die in den Fels gehauen wurden, gibt es in Norwegen außer ein paar umstrittenen Figuren auf der Insel Rødøya in der Alstadhaug Kommune, nur in Alta. Ähnliche Felsritzungen von Skiläufern finden sich in Zalavrunga am weißen Meer im nordwestlichen Russland.
Einige dieser Skiläufer gehen mit Pfeil und Bogen auf Jagd und mehrere verfügen über Stöcke und haben dieselbe gebogene Körperhaltung wie der "Bølamann".




Der Vogel, ein langhalsiger Schwimmvogel, ist wie mehrere andere Figuren in Bøla in voller Größe abgebildet. (Auf dieser Felsfläche sind Fragmente mehrerer Figuren aber besonders von Vögeln zu erkennen)
Die meisten Vogelfiguren, die auf Zeichnungen aus der Steinzeit in Mittelnorwegen entdeckt wurden, stammen aus dem Gebiet um Steinkjer und Snåsa.






Blick auf die Fläche und die Infotafeln mit dem Skiläufer (rechts) und den Vogel (hinten).


Fotos: R. Möws 08/2011