Das Hünenbett im Klecker Wald bei Hamburg (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Sprockhoff-Nummer: 675



Koordinaten: 53°20'43.03" N, 09°56'27.00" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)








So könnte es einmal ausgesehen haben.
Das Klecker Grab ist 48 x 6 m groß. Es ist das am besten erhaltene archäologische Denkmal im Landkreis Harburg. Es ist jedoch nicht nur ein eindrucksvolles Zeugnis des steinzeitlichen Totenkults. Seine bewegte Vergangenheit zeigt auch, wie nachfolgende Generationen mit diesem Denkmal umgegangen sind.
Vor rund 5500 Jahren - und damit lange vor dem Bau der Pyramiden - breitete sich bei den Menschen in Norddeutschland der Brauch aus, die Toten in Großsteingräbern beizusetzen. Diese Anlagen nahmen im Laufe der Zeit immer größere Dimensionen an. Schließlich entstanden lange, mit Erde überhügelte Monumente, die man wiederholt als Grabstätte benutzte.
Diese Ganggräber, zu denen auch das Hünenbett im Klecker Wald gehört, entstanden in der Zeit um 3200 v. Chr.
Nachdem das Grab aufgegeben worden war, verfiel es allmählich. Einige der Umfassungssteine stürzten um, und die ursprünglich in die Zwickel gesetzten Steinplatten, die dem Grab den Eindruck einer geschlossenen Mauerfront gegeben hatten, brachen auseinander. Vermutlich im Mittelalter oder in der frühen Neuzeit trugen dann die Bauern der Umgegend das fruchtbare Erdreich der Hügelschüttung ab. Möglicherweise wurden dabei auch die Knochen und Grabbeigaben aus der Grabkammer entfernt, von denen jedenfalls nichts erhalten geblieben ist. Zuletzt versuchten Steinschläger einen Teil der Findlinge zu sprengen, um sie zu Baumaterial zu verarbeiten. Von dieser Tätigkeit, der im 18. und 19. Jahrhundert zahlreiche norddeutsche Großsteingräber zum Opfer gefallen sind, zeugen rechteckige Schlaglöcher an einigen der Umfassungssteine.
1892 wurde das Grab von dem Forstbeamten Schneemann wieder hergerichtet. Er ließ einige Lücken auffüllen und die umgestürzten Steine wieder aufstellen, wobei der eine oder andere allerdings nicht an seinen ursprünglichen Platz gelangte. So sind die beiden, als "Wächtersteine" bezeichneten Blöcke vor den östlichen Ecken des Grabes wohl Schneemanns Fantasie entsprungen. Ursprünglich standen sie sicher direkt in der Einfassung des Hünenbettes.
(Grafik und Text von der Informationstafel vor Ort.)

Die Anlage befindet sich in einem Wald direkt an der Straße zwischen Klecken und Buchholz in der Nordheide, etwa 2 Km südlich von Klecken.













Fotos: R. Möws 10/2010