Das Großsteingrab "Teufelskeller" bei Drosa (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)



Koordinaten: 51°49'38.41" N, 11°54'30.67" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Bereits um 1700 lag der westliche Teil der Kammer frei. Nachdem 1903 bei Flurbereinigungsarbeiten ein Großteil des Grabhügels, der in der Nord-Südausdehnung etwa 20 Meter maß, abgetragen war, konnte im Frühjahr 1904 nach Intervention der Anhaltischen Staatsregierung der Ortsverein Cöthen des Anhaltischen Geschichtsvereines den Rest ausgraben.
Noch vorhanden von diesem Grab sind sechs Tragsteine aus Granit und ein gewaltiger Deckstein.
Die ehemals trapezförmige Grabkammer war Westnordwest-Ostsüdost ausgerichtet und das Innenmaß betrug über neun Meter. Die Schmalseiten waren innen zwischen 1,25 und 2,30 Meter breit sowie etwa 1,5 - 2 Meter hoch. Die Tragsteine waren von einer bis zu 1 Meter dicken Lehmschicht umgeben. Die Fugen wurden damals mit Steinen und Erde ausgefüllt.
An der südlichen Seite befand sich ein 3 Meter langer und 90 cm breiter Gang, durch welchen die Toten zur Beisetzung in das Grab getragen wurden. Den Gang und die Grabkammer trennte ein Schwellstein. Eine Kalksteinplattenschicht bildete den Boden des Grabes, auf der die Reste der Skelette in zwei Bestattungsschichten aufeinander lagen.
Umfangreiche Beigaben wurden im Grab gefunden, so z. B. Gefäße, Feuersteinwerkzeuge, Tierzähne, ein Steinbeil, eine Knochennadel und ein Kupferblechröllchen. Die Funde befinden sich im Depot der archäologischen Denkmalpflege der Landkreisverwaltung Köthen.
Der Name "Teufelskeller" ist vermutlich in der christlichen Zeit von der Geistlichkeit erdacht worden, die durch Nennung des Teufels die Bewohner von dem Besuch der heidnischen Stätte abhalten wollte.

Drosa liegt etwa 8,5 km nordwestlich von der Kreisstadt Köthen (Anhalt) und knapp einen Kilometer westlich von Wulfen. Bereits ab der Ortsmitte von Drosa ist das Grab ausgeschildert und gut zu finden. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch ein Park- und Rastplatz.











Fotos: R. Möws 05/2009