Der Grabhügel "Spitzes Hoch" bei Bernburg (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)



Koordinaten: 51°48'07.60" N, 11°49'56.30" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Grabfunde
Das Spitze Hoch zählt zu den eindrucksvollsten vorgeschichtlichen Grabhügeln des Bernburger Landes. Der 6 m hohe und 31 m breite Hügel wurde inmitten einer wohl schon damals weitgehend offenen Landschaft auf der Anhöhe einer eiszeitlichen Endmoräne errichtet. Eine solch exponierte Lage ist charakteristisch für die meisten unserer vorgeschichtlichen Grabhügel und machte diese zu weithin sichtbaren Landmarken.
Beim Spitzen Hoch handelt es sich um einen mehrschichtigen Grabhügel, der (mit Unterbrechungen) von der mittleren Jungsteinzeit bis zur späten Bronzezeit genutzt wurde. Das erste Grab an dieser Stelle wurde vor etwa 6000 Jahren von Angehörigen der sogenannten Baalberger Kultur errichtet. Danach wurden über einen längeren Zeitraum von späteren Kulturen immer wieder Nachbestattungen angelegt und der Hügel dadurch schrittweise aufgehöht.











Das Spitze Hoch war der erste archäologisch untersuchte Grabhügel im Bernburger Land. Bereits 1880 erfolgten Ausgrabungen durch Prof. Friedrich Klopfleisch, der seinerzeit an der Universität Jena den deutschlandweit ersten Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte bekleidete. Einige charakteristische Funde wurden später gemeinsam mit Funden aus dem Grabhügel "Stockhof" bei Gröna namensgebend für eine archäologische Gruppe der mittleren Jungsteinzeit - der Bernburger Kultur. Unter den bemerkenswerten Funden dieser Kultur waren eine verzierte Tontrommel und verkohlte Gewebereste, die zu den ältesten aus Mitteldeutschland bisher bekannten Textilien gehören.
Die Funde werden heute im Museum Schloss Bernburg aufbewahrt. (Informationen und Fundfoto von der Infotafel vor Ort)

Das spitze Hoch befindet sich etwa 280 Meter südlich der steinernen Hütte, an dem selben Feldweg.







Fotos: R. Möws 04/2010