Das Großsteingrab Schortewitz bei Köthen (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)



Koordinaten: 51°39'11.73" N, 12°01'34.58" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Das Großsteingrab Schortewitz, auch als Schortewitzer Heidenberg bekannt, befindet sich am nördlichen Ortsrand von Schortewitz. Mündliche Überlieferungen berichten von Urnenfunden, die vermutlich während der Bronzezeit oder Eisenzeit beigesetzt worden sind. Laut Erzählungen wurde der Hügel dann im Jahre 1803 beim Abtragen von Humus vom östlichen Ende aus durchwühlt, jedoch auf Befehl des Herzogs wieder verschlossen.
Eine wissenschaftliche Untersuchung erfolgte dann erst im Jahr 1913 durch den heimatforscher Walter Götze und den Pfarrer G. Eichhorn. Der 22 Meter lange und 16 Meter breite Hügel wies einen Höhe von 3,50 Metern auf.
Im äußeren Hügel fanden sich 11 Erdgräber mit oder ohne Steinsetzungen und Steinkisten mit jeweils einem bestattetem Individuum in Seitenlage mit angezogenen Beinen, sogenannten Hockern.
In der Mitte des Hügels fand sich dann das Großsteingrab. Der Zugang lag wahrscheinlich an der östlichen Schmalseite.
In der zentralen Grabkammer fand sich dann eine Steinplattenpflasterung, unter der dann weitere neolithische Hockerbestattungen mit Beigaben gefunden wurden.
Davon mal abgesehen dass dieses Großsteingrab das südlichste überhaupt innerhalb Deutschlands ist, bildet es auch durch seine kulturelle Einordnung eine Ausnahme.
Die erste Bestattungsschicht, also die der Erbauer, ist der der Salzmünder Kultur zuzuordnen. Da nachfolgende Bestattungen der Bernburger oder der Kugelamphorenkultur zuzuordnen sind, muss die Kammer mehrere Jahrzehnte oder Jahrhunderte begehbar gewesen sein.
Eine Belegung im Zeitraum von 3200 bis 3000 v.u.Z. konnte mittels der Radiokarbonmethode belegt werden.
Die Beigaben aus diesem Grab können im Prähistorischen Museum in Köthen besichtigt werden.
Sehr unglücklich gelungen und überhaupt nicht passend ist der Versuch, einige Stellen des Grabes mit Beton und Steinen zu "reparieren". Sowas zu sehen tut wirklich weh!

Das Grab befindet sich in Schortewitz, direkt hinter dem Haus Heidenberg Nummer 5. Man sollte sich auch nicht von den dort wohnenden sehr nervösen Hunden irritieren lassen.













Fotos: R. Möws 05/2009