Der Menhir "Steinerne Jungfrau" in Halle Dölau (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)

Koordinaten: 51°31'09.71" N, 11°52'46.33" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Dieser aus Tertiärquarzit bestehende Menhir ist mit 5,50 Metern der zweithöchste in in Deutschland. Im 19. Jh. betrug seine Höhe noch etwa 8 Meter, bis 1890 durch Verwitterung Teile herabstürzten. Einige der Bruchstücke befinden sich noch in der näheren Umgebung.
Der ehemals helle Quarzit ist ist durch Verschmutzung überwiegend dunkelgrau bis schwarz gefärbt.
Auf einer Karte aus dem Jahre 1840 sollen an dieser Stelle insgesamt drei Steine eingetragen gewesen sein.
Vermutlich wurde der Stein schon vor 4000 Jahren als Kultstätte aufgerichtet.
Alten Berichten zufolge hatten die drei Prediger der umliegenden Ortschaften die Verpflichtung, abwechselnd an diesem Steine jährlich eine Predigt zu halten, woraus sich eine kultische Verehrung der "Steinernen Jungfrau" in heidnischer Zeit erschließen lässt.
Im Mittelalter wurde er außerdem noch als Nagelstein genutzt.

Eine Sage berichtet, dass sich einst eine (Riesen) Jungfrau während eines Unwetters auf dem Heimweg vom Einkauf befand. Um sich beim Überqueren von Schlamm und Pfützen nicht zu beschmutzen, beging sie den Frevel, Brote in den Schmutz zu werfen um darüber zu steigen. Sie wurde dafür auf der Stelle zu Stein verwandelt.

Der Menhir befindet sich in Dölau, am nordwestlichen Stadtrand von Halle. Man fährt in Dölau die Neuragoczystraße nach Norden in Richtung Stadtgrenze. Gleich am Ende der Kleingartenanlage auf der rechten Seite, kurz bevor dort die Ruine des alten Wasserwerkes folgt, biegt man in den abzweigenden Weg ein und folgt ihm 230 Meter bis zum Ende (Achtung, keine wendemöglichkeit!). Dort befindet sich dann der Menhir, etwas erhöht am Feldrand auf der linken Seite.






Der Blick zurück Richtung Straße. Links der Weg an der Kleingartenanlage entlang.





Eines der größeren Bruchstücke.



Ein Foto des Menhirs aus dem Jahr 1912, Fotograf unbekannt.
Copyright: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Archiv. Mit freundlicher Genehmigung.
 
Fotos: R. Möws 05/2009