Die Kreisgrabenanlage Goseck bei Weißenfels (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)



Koordinaten: 51°11'53.58" N, 11°51'52.71" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


1991 wurden bei einem Erkundungsflug die ringförmigen Bodenverfärbungen entdeckt. Zwischen 2002 und 2004 wurde die Anlage dann im Rahmen eines Forschungsprojektes ausgegraben. Die vor etwa 6900 Jahren errichtete Anlage wird der Stichbandkeramik zugeordnet. Bei den Ausgrabungen wurden auch Spuren eines Langhauses mit lehmverputzten Flechtwerkwänden sowie ein Kindergrab mit zwei Gefäßen aus der vorangegangenen Linienbandkeramik gefunden. Bei weiteren Ausgrabungen fand man zahlreiche Rinderknochen, und in drei Erdgruben, Menschenknochen. Sie waren sorgfältig bearbeitet, was für Menschenopfer oder spezielle Begräbnisrituale spricht.


Die Anlage besteht aus einem annähernd kreisförmigen Ringgraben mit einem Durchmesser von ca. 71 m. In den beiden Palisaden befinden sich drei Zugangswege, die nach Norden, Südwesten und Südosten ausgerichtet sind. Die Tore der inneren, im Durchmesser etwa 49 m großen Palisade, sind schmaler als die der äußeren Palisade, die einen Durchmesser von etwa 56 m aufweist. Die beiden südlichen Tore sind mit einer Genauigkeit von drei bis vier Tagen auf den Sonnenauf- und Untergang  zur Wintersonnenwende um 4800 v.u.Z. ausgerichtet.
2004 entdeckte man dann eine weitere Visiereinrichtung in der Palisade, die auch die Bestimmung der Sommersonnenwende ermöglichte.

Zusammen mit der Himmelsscheibe von Nebra, dem Steinkistengrab Langeneichstädt und der Kreisgrabenanlage von Pömmelte ist die Anlage eine Station auf der touristischen Straße "Himmelswege".

Dieses hölzerne Henge-Monument ist mit seinen 6900 Jahren ca. 2000 Jahre älter als Stonehenge.

Weitere Infos unter: http://www.sonnenobservatorium-goseck.info


Die Anlage befindet sich am nordwestlichen Stadtrand von Goseck und ist mit dem Auto gut zu erreichen.
















Fotos: R. Möws 05/2014