Das zerstörte Großsteingrab Tangeln 8 bei Salzwedel
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Koordinaten: 52°38'48.62" N, 10°59'50.93" O (Google Maps öffnet sich in einem neuen Fenster)


Hier handelt es sich vermutlich ebenfalls um ein ehemaliges Großsteingrab. Genaue Überlieferungen sind leider nicht vorhanden.
Ebenso wie bei Tangeln 3 ist dies keine offizielle Fundplatznummer, sondern von mir ausschließlich für diese Seite vergeben.

Beschreibung der Anlage durch Herrn Lothar Mittag (Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel), einen der Entdecker dieses Grabes:

Es befinden
sich dort (sichtbar) noch 4 Steine, von denen 1 Stein tief in der Erde steckt, die anderen 3 Steine könnten schon bewegt worden sein. Bei diesen Steinen dürfte es sich um die Reste einer Grabkammer handeln. Nach Westen wird die Anlage durch einen Giebelstein begrenzt, dahinter liegt quer über der Kammer noch ein Deckstein. Beim ersten Stein im Norden könnte es sich um ein abgeplatztes Stück eines Tragsteines handeln. Darauf folgt 1 sichtbarer Tragstein, sowie dahinter ein weiterer im Boden, der aber nur zu ertasten ist. Die Südseite der Kammer ist oberirdisch nicht sichtbar, unterirdisch sind aber noch mindestens 2 Steine zu ertasten. Folgt man der Anordnung der Steine, dann ist das Grab genau Ost- West ausgerichtet. Die sichtbare Gesamtlänge der Anlage beträgt noch ca. 3,0 m; die Breite noch ca. 1,80 m. Unter der Erde kann man in den Fluchten beider Seiten weitere Steine verfolgen. Auf der Nordseite wäre dann die Länge der Kammer noch 3,60 m; auf der Südseite noch 3,0 m. Die Außenbreite der Kammer beträgt dann ca. 2,30 m. Ein Grabhügel ist nicht erkennbar. Wahrscheinlich war das Grab in den Hang eingebaut worden.

Weder Danneil, noch Krause/ Schoetensack erwähnen dieses Grab. Auch W. Blasius erwähnt 1904 kein Grab an dieser Stelle. Allerdings spricht auch der Bericht des Herrn Gellermann sehr dafür, dass es sich hier tatsächlich um die Überrreste eines Großsteingrabes handelt. Ein Waldgebiet nur wenige 100 m südlich der Anlage trägt die Bezeichnung Backofenkamp. Früher nahm man manchmal an, dass es sich bei den Kammern von Großsteingräbern um ehemalige Hünenbacköfen gehandelt habe.

 
Dieses Grab lässt sich am sichersten mit einem Navigationsgerät finden.
Entweder man fährt in Mellin in den Heydauer Weg, an den letzten Häusern vorbei und geht dann über das Feld bzw. die Wiese direkt zum Wald. Über die Beschaffenheit dieses Weges kann ich allerdings nichts sagen, da ich von Norden durch den Wald gekommen bin.
Oder man fährt in Mellin durch die Straße "An der Kirche", an den letzten Häusern vorbei und dann bis zum Waldrand. Dort kann man das Auto abstellen und geht dann quer über die Wiese auf einen noch halbwegs sichtbaren, in den Wald mündenden Weg zu. Von dort aus durchquert man den Wald dann ungefähr parallel zum Waldrand in südsüdöstlicher Richtung bis zu einem Hohlweg. Auf der anderen Seite des Weges hält man sich etwas rechts und findet das Grab in etwa in 100 Metern Entfernung.










Fotos: R. Möws 04/2011